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Bärbel Gerbergestorben am 31. Januar 2023

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Liebe Bärbel, lange haben wir Dich nicht mehr gesehen. Vergessen hatten wir Dich nicht. Nun bist Du für immer von uns gegangen. Wir - Deine ehemaligen Mitschülerinnen Herta und Sieglinde - haben eine Kerze angezündet und Dich auf alten Fotos gesucht: Wir stehen da – an die 50 Mädchen, eingeschult im September 1946 – zusammen mit unserer Lehrerin Fräulein Sponnagel, einer frommen katholischen Frau, vor dem Eingang der Mädchenschule am Görden, ein Gebäude wenig älter als wir. Du stehst in der vordersten Reihe, ein zierliches Mädchen, den Blick aufmerksam auf den Fotoapparat gerichtet oder auf das kommende Leben generell?
1952 Ein Wandertag: Du stehst wieder in der vordersten Reihe, das Gesicht auch hier freundlich und aufmerksam. Wir bilden eine ordentlich aufgestellte Gruppe vor dem Gördenbahnhof. Alle Mädchen tragen Röcke und Kniestrümpfe. Wohin ging die Fahrt? Vielleicht nach Bohnenland, wo man um den See spazieren und in einem kleinen Lokal Brause trinken konnte. In unserer Mitte Frau Müller, unsere Klassenlehrerin ab der 6. Klasse, eine kleine, aber sehr resolute Frau, Nachfahrin französischer Hugenotten, die als Glaubensflüchtlinge u.a. in der alten Chur- und Hauptstadt Brandenburg Aufnahme gefunden hatten.
Als unsere Frau Müller ihren 85. Geburtstag beging, also wenig älter war als wir jetzt, warst Du schnell bereit, uns bei unserem Geburtstagsbesuch in der Lortzingstraße zu begleiten.
Es gab auch Parallelen in unserem Leben. Herta hatte den gleichen Beruf, ich durch Heirat den gleichen Familiennamen wie Du. Dürfen wir Dir die „ewige Ruhe“ wünschen oder gibt es da doch noch „mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt“!
Herta Manske, geb. Bink, und Sieglinde Gerber, geb. David, aus dem Nelkenweg in der ehemaligen Opelsiedlung