Marie Matzkow

Ann-Marie Haake
schrieb am 23. Mai 2020 um 10.57 Uhr

Ich weiss nicht recht, wie ich anfangen soll. Als erstes, es tut mir leid Britta, Ralf und Kasimir, dass ich jetzt erst mit euch trauere. Ich hab zwar recht zeitnah davon erfahren, und doch mich nicht durchgerungen mein Mitgefühl zu bekunden, obwohl ihr eine solch schwere Zeit durchmachen musstet. Immerhin wart ihr damals immer so freundlich und nett zu mir. Ich wünsche euch alle Stärke der Welt.

Marie.. Lang ist es her, dass wir uns gesehen hatten. Die Zeit der Grundschule und des Gymnasiums teilten wir, auch wenn sich unsere Wege immer mehr trennten bis es ganz abbrach. Ich bedauere das sehr, denn du warst eine tolle Freundin. Ich weiss nicht mehr recht wieso, es passierte einfach. In der Grundschule liebte dich jeder! Du warst immer die süsse, liebe, kleine Marie, und vorallem so klug. Das änderte sich natürlich nicht auf dem Gymi.

Ich erinnere mich gern zurück an die Übernachtungspartys bei mir oder dir, mit den anderen Mädels. Oder wenn wir einfach bei dir zu Hause rumgehangen haben. Auch erinnere ich mich daran, als du dich mit Fabian gestritten hast und ich dich beschützte, woraufhin seine Wut auf mich gerichtet wurde.
Eine andere Erinnerung ist, wie du dich immer gemeldet hast in der Schule, weil du unbedingt drangenommen werden wolltest. Oder wo unsere französisch Lehrerin meinte "Gib das mal an Marie", und dir etwas gegeben wurde und es eigentlich für mich war, denn sie meinte "Gib das mal Ann-Marie".

Ich weiss noch, als Kasimir geboren wurde, was für eine tolle, stolze Schwester du wurdest, auch wenn du damals etwas traurig warst, dass deine Eltern etwas weniger Zeit für dich hatten. Als du das erzähltest, machten wir uns Popcorn, ein Moment den ich nie vergaß. Ich glaube das war einer der letzten Tage, die wir zusammen verbrachten, weil du dich auch immer mehr zurückgezogen hast. Und anstatt zu dir zu stehen und für dich da zu sein, nahm ich es einfach hin. "Tolle Freundin". Und so verloren wir uns.

Ich wünsche mir, dass du danach noch eine tolle Zeit hattest. Und weiss sicher, dass du vor Wissen nur so gestrotzt hast. Ich beneidete dich immer für deine Sprachbegabung, und war mir immer klar, dass das irgendwie irgendwann deine Berufung wird. Und die Leute, die dann in deinem Leben traten, liebten dich sicher, genauso wie ich es damals tat. Denn du warst ein toller Mensch.

Einige Jahre später schrieben wir noch einmal kurz, aber auch das brach wieder ab. Jeder hatte ja jetzt sein Leben, und vieles um die Ohren. Leider.

Danke, dass ich dich kennenlernen durfte. Und verzeih mir, dass ich keine bessere Freundin für dich war, und das sich unsere Wege trennten.

Ich werde dich immer im Herzen behalten, kleine Marie. Du warst jemand ganz besonderes, und wirst es immer bleiben.
Ich hab dich sehr lieb.